D&D-Tip: Persönliche BH-Beratung in Hannover

Blog-Archiv

On Bratabase

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...

Dienstag, 31. Mai 2011

BHs online kaufen - Top oder Flop?

Ich habe ja kürzlich schon über den "Alptraum BH-Kauf" geschrieben und dabei angemerkt, daß BHs online kaufen vergleichsweise entspannt ist… Allerdings nicht ganz uneingeschränkt. Es gibt nämlich jede Menge Anfänger-Fehler, die man machen kann.

Das erste Problem besteht meist darin, daß man davon ausgeht genau zu wissen, welche Größe man braucht. Aber auch wenn man schon seine „richtige Größe“ gefunden hat, heißt das ja noch lange nicht, daß alle BHs gleich ausfallen. Leider variieren die Größen auch innerhalb einer Marke je nach Modell und Schnitt, manchmal sogar nach Farbe (!) recht signifikant.
Es ist deshalb wichtig, eine Auswahl zu bestellen, wenn man sich nicht hundertprozentig sicher ist, wie das Modell ausfällt.

Schäppchen fangen auf Ebay ist entsprechend eine eher fragwürdige Angelegenheit. Oft endet es damit, daß man Berge von unpassenden Wäschestücken anhäuft, die zwar für sich genommen alle sehr günstig waren, sich aber insgesamt ganz schön aufsummieren, so daß aus den vermeintlichen Schnäppchen schnell ein Sparschweinkiller werden kann.
Auch hier gilt: Wenn man sich nicht absolut sicher ist, auf Rückgaberecht achten! (Bei gewerblichen Verkäufern hat man das auch bei Ebay!)

Überhaupt ist es ratsam, von seinem Widerrufsrecht Gebrauch zu machen, wenn man vom Produkt nicht hundertpro überzeugt ist. Wäsche, die in der Schublade verstaubt, kann gar nicht so billig gewesen sein, daß sich die Anschaffung lohnt. (Außer man betrachtet sich als reine Sammlerin.) Damit man die Ware zurückgeben kann, sollte man sie aber pfleglich behandelt:
  • ★ Etiketten und Hygienesiegel müssen dran bleiben!
  • ★ Man sollte die schönen Stücke nur frischgewaschen anprobieren und sorgfältig darauf achten, daß man keine Spuren an ihnen hinterläßt. (Haare, Hautschuppen etc.)
  • ★ Unterteile selbstverständlich nur mit Slips anziehen!
  • ★ Ebenfalls nicht so toll sind Gewaltaktionen, z.B. zu enge Unterbrustbänder auf Biegen und Brechen schließen zu wollen. Das kann schon beim einmaligen Versuch die Fasern überdehnen. Wenn es zu eng wird, einfach einen BH-Verlängerer verwenden!

Je mehr verschiedene Größen, Marken und Modelle man ausprobiert, desto mehr Gefühl bekommt man für die Schnitte, die am besten zur eigenen Brust passen. Das heißt also häufig auch, daß man recht viel bestellen muß, um einen Treffer zu landen.
Ich habe schon oft gelesen, daß aus Gründen der Sparsamkeit nur einige Stücke bestellt worden sind – ich kann das total nachvollziehen; wer schießt schon gerne ein paar hundert Euro an einen unbekannten Shop vor. Aber man muß ja bedenken, daß man das Geld für die zurückgesandten Teile auch wieder zurückbekommt und so eigentlich nur die Portokosten und die BHs, die man behält, bezahlen muß. Häufiges Hin- und Herschicken kann so schnell teurer werden, als eine oder zwei Großbestellungen. Zudem ist der Frustrationsfaktor, wenn mal wieder nix gepaßt hat, nicht zu unterschätzen!

Als Anfängerin, soll heißen, wenn man sich gerade mit den ersten Größenvorschlägen/-ahnungen (z.B. nach einer Erstberatung bei den Busenfreundinnen) auf die Suche nach dem passenden BH begibt, ist es sinnvoll, erst einmal konservativ zu wählen, d.h. Modelle, mit denen andere bereits gute Erfahrungen gemacht haben und die entsprechen als "unkompliziert" gelten.

Ich habe beispielsweise lange Zeit den Fehler gemacht, nur Multiway- bzw. Strapless Bras zu kaufen, weil ich die Träger unbedingt variabel tragen können wollte. Leider waren mir die bestellten BHs durchweg zu flach im Körbchen, was mich bei der Suche nach der passenden Größe total durcheinander gebracht hat, weil ich natürlich dachte, die BHs sind mir einfach zu klein.
Bei den Busenfreundinnen findet man jede Menge Erfahrungsberichte und Hilfestellungen, welche BHs bei der eigenen Brustgröße, -form und -konsistenz am besten funktionieren könnten. Ausgiebiges Schmökern kann ich also nur wärmstens empfehlen!
Wie man dabei schnell herausfindet, werden im Forum vor allem britische Marken empfohlen, weil diese ein breiteres Größenspektrum anbieten. Das wiederum impliziert eine Bestellung in britischen (oder polnischen) Online-Shops, wo die BHs deutlich günstiger zu bekommen sind als im deutschen Fachhandel. Neben der Sprachbarriere stellen hier jedoch auch die Anschaffung eines PayPal-Kontos und/oder einer Kreditkarte sowie die doch etwas höheren Rücksendekosten für viele eine große Hürde dar.

Wie sich langsam herauskristallisiert, hat das online Einkaufen also nicht nur Vorteile –  klar, angesichts des schlechten und/oder immens teuren Angebots und der meist suboptimalen Beratung in deutschen Wäscheläden, ist es erst mal die bessere Alternative. Allerdings wäre ein Laden, der die Vorteile des Online-Shoppings (umfassendes Größenspektrum, günstige Preise) mit denen eines guten Wäscheladens (fachfrauliche Beratung, große Auswahl zur direkten Anprobe, bezahlt werden muß nur, was man tatsächlich kauft, keine Extrakosten) verbindet, wohl definitiv vorzuziehen.

Momentan stehen wir leider vor dem Dilemma, daß erst eine entsprechende Nachfrage ein Angebot ermöglicht, das unseren Bedürfnissen entspricht, gleichzeitig aber die Nachfrage durch Bestellungen im Ausland gar nicht zustande kommt.

Die Frage auf die wir damit immer wieder zurückkommen wäre, auf welche Konditionen wir gewillt wären uns einzulassen. Welche Preissteigerung würde man bspw. in Kauf nehmen um einen Laden vor Ort zu unterstützen und damit ja auch implizit den Nachschub an BHs in „exotischen Größen“ (also unterhalb UBB 70, oberhalb UBB 90 und jenseits Körbchen E/F) zu sichern?

Was meint ihr dazu? Wieviel Prozent mehr würdet ihr für einen gut sitzenden BH gegenüber dem Online/UK-Preis bezahlen, wenn ihr ihn entspannt im Laden kaufen könntet?
(Hand aufs Herz – wer fühlt nicht eher den Pfund, als den Euro-Preis eines BHs und erschrickt sich dann beim Blick auf die Rechnung doch etwas?)
Wieviel seid ihr überhaupt bereit für einen BH auszugeben? (Vielleicht verratet ihr noch eure BH-Größe dazu, damit man sich ein besseres Bild machen kann…)

Zum Thema BH-Laden vs. Online-Shop sind übrigens die Beiträge von denocte auf Kurvendiskussionen sehr zu empfehlen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die BH-Shopping-Optionen für Österreicherinnen genauer unter die Lupe zu nehmen. :)

Sonntag, 29. Mai 2011

Spartacus: Brüste und Sandalen...

Ich möchte mich heute mal etwas in den Off-Topic-Bereich vorwagen. Anlaß dieses kleinen Exkurses ist ein Vortrag, den ich vor ein paar Tagen besucht habe: Thema “A queer perspective on Lucy Lawless – Zum lesbischen (Sub)Text in Xena und Spartacus“ (Veranstaltungsankündigung von Mutvilla)
Eigentlich hatte ich mir erhofft, ein paar Analysen und Hintergrundinformationen zu Xena abzugreifen, immerhin ist das eine der ersten, wenn nicht *die* erste TV-Serie mit einer weiblichen Hau-Drauf-Protagonistin. Sozusagen die Sandalenversion zu Ellen Ripley aus der Alien-Reihe.
Irgendwie wurde aber hauptsächlich über das Typecasting von Lucy Lawless in bisexuelle Frauenrollen gesprochen. Darin bestand dann auch die Verbindung zu Spartacus: Blood and Sand, einer Serie die ebenfalls von Robert Tapert (Lawless’ Ehemann) und Sam Raimi produziert wird. Wer die Serie schon mal gesehen hat, wird wissen, daß sich die Parallelen zwischen den beiden Produktionen darauf auch schon beschränken: Während Xena the Warrior Princess als Sandalen-Comedy mit weiblicher Identifikationsfigur im Nachmittagsprogramm ausgestrahlt wurde, handelt es sich bei Spartacus um die Sex-und-Gewalt-Orgie eines us-amerikanischen Privatsenders, in dem es von ungewohnt expliziten Szenen und „Four-Letter-Words“ nur so wimmelt. (Altersfreigabe ab 18!) Im Zuge der Darstellung römischer Dekadenz darf dann auch Lawless’ Charakter Lucretia eine Affaire mit einer Freundin beginnen. Unter Drogeneinfluß versteht sich.
Die Parallele zu einschlägigen Pornofilmen mit der obligatorischen „Lesbenszene“ drängt sich auf, zumal der unvermeidliche Dreier mit Lucretias Ehemann natürlich auch unmittelbar folgt.

Softporno-Elemente, die auch die – ebenfalls von einem Privatsender produzierte – Erfolgsserie True Blood berühmt-berüchtigt gemacht haben, scheinen sich zum Quotengarant des Pay-TVs zu entwickeln; wenngleich bei Spartacus die möglichst authentische Darstellung der historischen Fakten resp. der römischen Gesellschaft um 72BC als Vorwand für den "explicit content" herhalten muß.
Letzten Endes ist es natürlich Geschmacksache, ob man diese Pseudo-Authentizität für widerlich oder geil, fragwürdig, unterhaltsam oder interessant hält. Spuren von Feminismus und female Empowerment sind in der Serie jedenfalls nicht zu finden; die Aktivität von Frauen ist vollkommen „romantisch“ auf das Wohlbefinden und den Erfolg der von ihnen geliebten Männer gerichtet, während sie selbst als deren beständige Motivationsquelle dienen dürfen.
Eine recht klassische Konstruktion also, um nicht zu sagen archaisch, aber gut, wir befinden uns ja auch im alten Rom. ;)

Wenn man der Serie glauben darf, gehört es dazu auch ständig halb nackt durch die Gegend zu laufen. Man bekommt also nicht nur muskelbepackte, eingeölte Männerkörper zu sehen, sondern auch Frauen oben ohne: Damen, die sich im Amphitheater vor Begeisterung über die beobachteten Bluttaten die Kleider vom Leib reißen, Sklavinnen, die barbusig Wein ausschenken, sogar die Brüste der Hausherrin, ehemals vom legendären Xena-Panzer geschützt, sind des öfteren zu bewundern.
Da sich Brüste bekanntlich im Gegensatz zu den „pecs“ (Brustmuskeln) der Männer nicht trainieren lassen, wirkt die Serie ein wenig wie die Werbebroschüre eines Schönheitschirurgen: Die gezeigten Brüste sind allesamt jugendlich straff, nicht zu klein, nicht zu groß, um nicht zu sagen „perfekt“ und wundersamer Weise halten sie auch ohne jegliche Stütze ihre Form. Die Dekolletes, sofern doch mal Kleider getragen werden, sind bisweilen atemberaubend.
Einziges bekanntes Wäschestück scheint ein schmales Band zu sein, das über die Brustwarzen gebunden wird.

Venus' Unterwäsche

Angesichts heutiger Sexualisierung von Brüsten erscheint es nun schon ziemlich befremdlich, daß so spärliche Bekleidung in den Zeiten der römischen Republik wirklich üblich gewesen sein soll. Aber wie sagte schon der olle Cicero: O tempora o mores.
Es ist nicht in jeder Gesellschaft und zu jeder Zeit gleichermaßen normal, Brüste zu verstecken. Was nicht heißt, daß sie nur neutral und nicht auch sexualisiert wahrgenommen werden würden; aber eben nicht im gleichen Maß wie das heute in unserer westlich-mitteleuropäischen Gesellschaft der Fall ist. Was als schicklich gilt, ist immer auch Wandlungen und Veränderungen unterworfen. Man denke nur an die Skandale die sich im letzten Jahrhundert um Minirock und Bikini entspannen.

Ich habe also eine kurze Internetrecherche gestartet, um mich mal über antike Unterwäsche zu informieren – mit eher mäßigem Erfolg. Was wo wann wie und von wem getragen wurde, scheint in den Bereich Spezialfragen zu fallen, zu deren Beantwortung man eine klassische Bibliothek aufsuchen muß. Alles was ich finden konnte, waren Informationen die sich auf die ganze Epoche des antiken Griechenland und/oder des antiken Rom und einige bekannte Fälle/Abbildungen beziehen. Üblich war wohl das Tragen eines Bandes, griechisch apodesmos oder strophion genannt und zwar entweder als eine Art Unterbrust-Korsett mit Pushup-Effekt oder direkt über den Brüsten, beispielsweise zum Sport.

Laut Wikipedias Geschichte des BHs wurden Brüste in Rom weniger betont – unter jungen Mädchen soll das Abbinden mit sog. fascia üblich gewesen sein, um die Brüste am Wachsen zu hindern; größere Brüste wurden mit einem Band namens mamillare kaschiert. Dieses wurde unter der Kleidung getragen, während das strophium unterhalb der Brust über die Tunica gebunden wurde. 
Interessanterweise scheint das mehr oder weniger 1:1 dem heutigen Trend von Push-Up vs. Minimizer-BH zu entsprechen.


Feste Brustbänder aus Leder oder Leinen wurden in der Antike übrigens auch als Sport-BHs genutzt; da nun in Spartacus weder Athletinnen noch Gladiatorinnen (ja, die gab es auch!) vorkommen, kann man funktionale Unterwäsche aber einfach vernachlässigen.

Was haltet ihr von soviel nackter Haut im Fernsehen? Yay or nay?

Gleiches Recht für alle (die Männer sind ja auch bisweilen 
splitterfasernackt) oder unnötige Fleischbeschau?

Glaubt ihr, daß sich solche Serien negativ aufs eigene Körpergefühl auswirken
und als Folge davon eine erhöhte Nachfrage nach z.B. Brust-OPs auslösen können?



Antike Bikinis auf einem Mosaik der Villa Romana del Casale (4. Jh)


Samstag, 28. Mai 2011

Liebesgrüße aus Polen

Heute konnte ich endlich mein am Samstag bestelltes Päckchen von der Post abholen. Mal nicht aus UK, sondern aus unserem Nachbarland Polen. Denn auch dort gibt es ein größeres Größenspektrum als in Deutschland, 60er Bänder sind dort sogar oftmals besser zu bekommen, als in britischen Shops. Und sie sind dort heiß begehrt! Einige Größen (leider auch meine) von sehnsüchtig erwarteten BH sind oft bereits wenige Stunden nach der Einstellung in den Shop vergriffen - das ist wie eine virtuelle Grabbeltischschlacht.
Allerdings kann man in polnischen Shops auch oft noch Ware aus vergangenen Kollektionen finden, meist reduziert (trotzdem noch teurer als bei britischen Billiganbietern wie brastop). Und genauso so ein Schätzchen vom Sommer 2010 haben am Wochenende die Besitzerinnen von onlyher.eu, Joanna und Agu, für mich ausfindig gemacht. Danke!

Und so liebevoll verpackt kam er heute bei mir an.



Ist der Herzpin nicht niedlich? Da schlägt das Mädchenherz in mir höher. Und wie man den ersehnten BH durch den Organza sehen kann.. aah! Ich musste mich echt beherrschen erst Fotos zu machen und ihn nicht sofort auszupacken!


Hier ist er dann in voller Pracht. Der Audelle Honeycomb - ein echter Mädchen-BH in Rosa und Minze. Und ohne polnische Shops wohl längst nicht mehr erhältlich.

Darum mein Rat an euch: Schließt polnische Shops nicht sofort aufgrund der Sprachbarriere aus! Damit würde euch einiges an BHs entgehen. Z.B. die BHs von Ewa Michalak, die ein sehr breites Größenspektrum führen und sogar Sonderanfertigungen in z.B. sehr großen Cups oder sehr kleinen UBBs anbieten. Ihr könnt die Seite ganz oben auch auf englisch umstellen - das erleichtert die Navigation. Außerdem spricht die Kontaktperson dort sowohl Englisch, als auch Deutsch.
Ebenso kann man z.B. auch bei Bradea, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, per mail auf Deutsch (dazu im Betreff der e-mail bitte Deutsch angeben oder Englisch bestellen. Der Kontakt verlief überaus freundlich und kurze Zeit später haben sie auch eine deutsche Infoseite für Bestellung und Anmeldung erstellt.
Fast in jedem Shop wird man auf englisch bestellen können, aber auch über die Websites selber mit Hilfe eines Übersetzers ist es nicht schwierig. Zusätzlich gibt es bei den busenfreundinnen auch einen Hilfethread für polnisch-deutsche Übersetzungen, falls ihr euch bei etwas unsicher seid.

Trotzdem besteht bei vielen Frauen eine gewisse Hemmschwelle in einem nicht-englischsprachigen Shop zu bestellen- bei mir zunächst natürlich auch. Da es meine gewünschten BHs in meiner Größe aber tatsächlich nur in polnischen (und in einem austalischen) Onlineshops gab, blieb mir gar nichts anderes übrig. Und was soll ich sagen, ich bin begeistert vom überaus freundlichen und schnellen Kontakt, dem flotten Versand und dem Angebot von kleinen UBBs. Und von meinem Honeycomb natürlich!

Ich kann euch die polnischen Shops wirklich nur ans Herz legen, besonders wenn ihr auf der Suche nach so einem alten Schätzchen seit oder allgemein kleine UBBs sucht.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Angebot: Kostenloser Versand bei Brastop ab 50£

Angebot von Brastop: Weltweit kostenloser Versand ab einem Bestellwert von 50£; die Aktion endet am Montag.

Heutiger Sparfuchs: Walentin Alexandrowitsch Serow - Der Fuchs und die Weintrauben

Mittwoch, 25. Mai 2011

Eine persönliche Bitte

Dies ist eine ganz persönliche Bitte von mir an euch: Führt regelmäßig eine Tastuntersuchung durch!

Der beste Zeitpunkt dafür ist der dritte bis siebte Tag der Blutung, da dort die hormonbedingten Veränderungen im Gewebe am geringsten sind und die Brust meist schön weich, ohne Spannungsgefühl ist.
Ich taste am liebsten im Liegen, abends oder morgens im Bett. Die Brust verteilt sich viel flächiger, wenn ich auf dem Rücken liege und ich kann so auch tiefe Gewebeschichten ertasten. Andere Möglichkeiten sind unter der Dusche oder beim Eincremen danach, die Wärme und das Gleiten auf der Haut machen die Untersuchung angenehmer und man kann sie tatsächlich ganz nebenbei machen und sich direkt an sie gewöhnen. Es gibt nämlich viele Frauen, die sich vor Tasten ekeln! Ich kann das verstehen (und irgendwo auch nicht), das Brustgewebe fühlt sich sehr fremd an, da die Brust von außen sehr glatt ist und von innen auf einmal knubbelig. Außerdem weiß frau oft gar nicht so recht, wie sich Knoten anfühlen.
Das ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist, dass ihr eure Brust kennenlernt, dann erkennt ihr Veränderungen und genau das sind Knoten. Diese können sich ganz unterschiedlich anfühlen, fragt dazu ruhig mal euren Gynäkologen, manche haben wohl sogar Silikonmodelle mit verschiedenen Knotenarten, die ihr dann ertasten könnt.

Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern, anonym um 1594

 Wie ist zu tasten? Es gibt verschiedene Anleitungen im Netz, ich finde es hier ganz gut erklärt. Allerdings ist es vollkommen in Ordnung, wenn ihr von dieser Anleitung abweicht. Ich bewege meine Finger z.B. nicht kreisend, sondern "klimpere" von Ringfinger bis Zeigefinger einmal durchs Gewebe - wie beim Klavierspiel.
Wichtig ist, dass ihr die unterschiedlichen Gewebetiefen ertastet und das ganze Brustgewebe! Dieses erstreckt sich vom Schlüsselbein bis hin zur unteren Brustfalte und bis in die Achsel hinein. 50% der Knoten sollen sich im Bereich zwischen Mamille und Achsel befinden.

Ihr habt ein Knubbelchen entdeckt? Keine Panik, ruhig bleiben! Der Großteil der diagnostizierten Gewebeveränderungen ist gutartig, es handelt sich um so genannte Fibroadenome. Zeichen für ein solches Fibroadenom sind eine klare Abgrenzung des Knotens und seine Verschiebbarkeit (aber auch ohne diese Symptome ist noch längst nicht sicher von Brustkrebs zu sprechen). Bei knapp einem Drittel aller Frauen vor den Wechseljahren werden ein oder mehrere Fibroadenome festgestellt. Nur in seltenen Fällen, z.B. wenn die Knoten wachsen oder an schmerzhaften Stellen liegen, müssen sie operativ entfernt werden. Deshalb sollten sie beobachtet werden - von euch und von eurem Gynäkologen per Ultraschall.


Warum mir dieses Anliegen so wichtig ist? Mir wurde noch bevor ich volljährig war ein solcher Knoten entfernt, nachdem er ein Jahr nach der Entdeckung (bzw. zwei, ich habe mich ein Jahr davor gefürchtet zum Gynäkologen zu gehen!) gewachsen ist und sich eine kleine Wölbung links oberhalb der Mamille gezeigt hat.
Leider wurde nicht alles Gewebe entfernt und die Fibroadenome sind wiedergekommen (auch eine Normalität, weswegen oft nicht ohne triftigen Grund operiert wird). Manchmal nerven mich diese Knoten, da es sehr viele sind und sie während bestimmten Zeiten im Zyklus auch schmerzen (auch dies muss kein Zeichen für einen bösartigen Tumor sein), aber viel wichtiger ist, dass ich zu 99% gewiss sein kann, dass es kein Brustkrebs ist.

Hätte ich nicht getastet und mich überwunden zum Arzt zu gehen, würde ich immer noch bangen und grübeln.
Hand auf's Herz, wortwörtlich : Tastet ihr regelmäßig?

Dienstag, 24. Mai 2011

Bra-Junkies Beware! Bravissimo-Bonus-System...

Ich hab es eben auf Boobs4Justice gelesen:
Für alle Vielkäuferinnen hat Bravissimo nun ein Bonussystem eingeführt: Nach dem 10. gekauftem BH (reduzierte zählen leider nicht), bekommt man einen umsonst.
Für das sog. "Loyalty-Scheme" muß man sich allerdings hier registrieren.

Laßt ihr euch von solchen Angeboten zum Kaufen animieren?

Montag, 23. Mai 2011

Alptraum BH-Kauf?

Nachdem schon ein bißchen Feedback dazu kam, daß der Blog mit den ganzen Herstellerbildern noch so ein wenig steril wirkt (vielen Dank an die Kritikerinnen), dachte ich, ich schreibe einfach mal ein bißchen über meine persönliche Motivation, ihn zu eröffnen… Vermutlich wird es dazu noch unzählige weitere Postings geben… Heute widme ich mich mal so generell dem Thema Wäsche-Nachschub.

Für mich war BH-Kaufen lange Zeit ein mehr als leidiges Thema. Ich glaube, das ist es für viele, wenn nicht sogar die meisten Frauen. Erstaunlicherweise muß das nicht einmal damit zu tun haben, daß es ihre Größen in den Läden nicht gibt – es kann auch daran liegen, daß sie nicht wissen, wie ein BH sitzen muß, sie stur immer die gleiche (falsche) Größe oder immer den gleichen (inkompatiblen) Schnitt kaufen. Mal ehrlich, wer kennt sich schon wirklich aus mit den ganzen verschieden ausfallenden Größen, Modellen, Marken etc.?

Oft sind die einfachsten BH-Fakten unbekannt – etwa daß eine 80C das gleiche Körbchenvolumen hat wie eine 75D, also das C bei 75C, 80C und 85C nicht die gleiche Brustgröße beschreibt. (Das C-Körbchen gibt es also gar nicht.)
Oder auch nur wie ein BH eigentlich richtig sitzen muß, also daß die Träger nicht wie ihr Name impliziert die Aufgabe haben das ganze Brustgewicht zu halten oder daß der Steg tatsächlich auch bei größeren Brüsten auf dem Brustkorb anliegen sollte.

Theoretisch sollten uns das – wenn schon nicht unsere Mütter - spätestens die Verkäuferinnen in einem Fachgeschäft erklären; aber wer sucht schon gerne deren Rat? Auf Nachfrage stellt sich heraus, daß fast jede Frau eine mehr oder weniger traumatisierende Erfahrung mit Wäsche-Verkäuferinnen gemacht hat - wirklich unglaublich was für schaurige Geschichten einige Frauen in der Beziehung auf Lager haben.
Die meisten Frauen gehen deshalb lieber anonym in einem größeren Kaufhaus probieren, wo die Auswahl größer ist (oder zumindest so erscheint) und man sich nicht direkt verpflichtet fühlt, etwas zu kaufen. Man muß nicht verschämt nach der mutmaßlichen Größe fragen und es ist auch eher unwahrscheinlich, daß jemand - gerade wenn man sich ausgezogen hat - ohne Vorwarnung den Kabinenvorhang aufreißt, um einem ein … nennen wir es funktionales… weißes oder gar hautfarbenes Exemplar der Gattung Büstenhalterus Stützmiederensis zu überreichen? (Wer hat sie nicht schon mal erlebt, diese Urszene der Wäschekaufphobie?)

Ja, das Unternehmen BH-Kaufen kann das Selbstbewußtsein schon auf eine harte Probe stellen: Verkraftet man die Zahlen-Buchstaben-Kombination auf dem Größenetikett, die ein scheinbar so objektives Urteil über den eigenen Körper spricht? Kann man sich gegen blöde Sprüche von anderen Kundinnen oder Verkäuferinnen ausreichend abgrenzen? Kann man nein sagen und ohne etwas zu kaufen den Laden verlassen?

Für mich war es eine wahnsinnige Erleichterung zu entdecken, daß man BHs übers Internet bestellen kann – mich also nicht mehr (oft auch noch vergeblich) durch Massen von BH-Ständern graben zu müssen und gleichzeitig mit den eigenen Komplexen zu kämpfen, daß einen die Verkäuferinnen mitleidig dabei beobachten und sich denken „Für die haben wir hier sowieso nix…“ - das nahm der ganzen Angelegenheit schon einen großen Teil des Schreckens.

Wie ist das bei euch so?
Habt ihr gute oder schlechte Erfahrungen mit Wäscheläden gemacht?
Seid ihr eher traditionelle oder Online-Käuferinnen?

.

Freitag, 20. Mai 2011

Hurra, das neue Layout ist online!

Wie ihr schon sehen könnt - der Blog hat ein neues, ganz hinreißendes Layout für das ... verantwortlich zeichnet. Vielen vielen Dank für deine Bemühungen, es ist einfach großartig geworden! 

Das neue Layout ist auch ein guter Anlaß hier die Arbeit wieder aufzunehmen...

Irgendwie hat der massive Blogspot-Ausfall letzte Woche doch ganz schöne Spuren hinterlassen. Ich glaube, nicht nur bei mir ist dabei viel Elan flöten gegangen – das fertiggestellte neue Layout  wurde dabei auch um Lichtjahre (naja, zumindest erheblich) zurückgeworfen worden und mußte zu größeren Teilen noch mal neu gemacht werden. 

Bei der Gelegenheit auch mal ein herzliches Willkommen an die Leserinnen, die sich mittlerweile hier eingefunden haben: Wie schön daß ihr da seid! 

Liebe Grüße.
george

.

Sonntag, 15. Mai 2011

Warum zwei Maße nicht ausreichen

Um die richtige BH-Größe zu bestimmen, wird immer als erstes das Maßband gezückt.

Witzig ist dabei der Ratschlag, in einem passenden BH zu messen...!
Nun wenn man bereits einen passenden BH besitzt, wäre es sicher am sinnvollsten einfach die Größe vom Etikett abzulesen. Wenn Frau aber noch keinen passenden BH besitzt, misst sie meistens ersteinmal ohne.
  1. Das Band wird unter der Brust entlanggeführt um die Bandweite zu ermitteln,
  2. anschließend misst man den Brustumfang an der "weitesten Stelle der Brust".
  3. In einer Größentabelle kann man dann mithilfe von diesen beiden Werten die korrekte BH-Größe ablesen.

Wenn man ganz besonders viel Glück hat, passt das dann auch. Dies trifft allerdings in den seltensten Fällen zu und ich möchte zeigen warum.

~~*~~

Die folgenden Frauen haben alle etwa denselben Brustumfang und Unterbrustumfang. Trotzdem kommen die Maße ganz unterschiedlich zustande!



So kann man zum Beispiel einen sehr athletischen Körper haben, bei dem der Oberkörper eine ausgeprägte V-Form aufweist. Der Brustumfang fällt dann relativ groß aus, obwohl die Brust eher klein sein kann.



Umgekehrt ist es ebenso möglich, einen sehr geraden Oberkörper zu haben. Dort entfällt der selbe Brustumfang zu einem unerwartet großen Teil auf die Brust und ein Bh nach Tabellengröße hätte mit Sicherheit zu kleine Körbchen.




Mit spitz zulaufenden Brüsten und einem etwas größeren Busen (=Tal zwischen den Brüsten) benötigt man oft kleinere Körbchen als die Tabelle vorsieht.
Grund ist die relativ schmale Brustbasis und der viele Luftraum den das Maßband mitmisst.




Doch auch mit der entgegengesetzten Brustform; sehr feste Brüste mit großer Brustbasis und viel Volumen ober- und unterhalb des Maßbandes (bei natürlichen Brüsten, die nicht gerade erst frisch gewachsen sind, eher eine Seltenheit) passt man nicht in die Tabellengröße, da wären die Körbchen deutlich zu klein.



Und ein Problem das Frauen mit sehr großen oder besonders weichen Brüsten gut kennen:
Wo soll man den Brustumfang messen, wenn sich die weiteste Stelle der Brust an einer Stelle befindet an der der Rücken schon wesentlich schmaler ist und das Ergebnis verfälscht?
So kann man ebenfalls auf den selben Brustumfang wie die Frauen in den Zeichnungen oben kommen, obwohl völlig offensichtlich ist, dass das im Grunde gar nichts über die richtige BH-Größe aussagen kann.

Auch Frauen mit stark ausgeprägter Asymetrie (eine Brust deutlich kleiner/größer oder unterschiedlich hoch angesetzte Brüste ) haben dieses Problem.
Der Brustumfang würde Ihnen den gemittelten Wert liefern; und einen Bh, der weder der großen noch der kleinen Brust passen kann.

So unendliche viele Formen und Größen weibliche Bruste auch haben können, eines haben Alle gemeinsam: als dreidimensionale Gebilde lassen sie sich nicht durch zwei Werte definieren.

Wenn ich jetzt sagen würde: "aber durch Fünf!" hätte ich die Lacher auf meiner Seite.
Allerdings sind es fünf Werte, die bei der Größenberatung bei den Busenfreundinnen abgefragt werden:
  1. Der Brustumfang stehend,
  2. vornübergebeugt
  3. und liegend
  4. und der Unterbrustumfang in normal
  5. und besonders eng.

Zudem wird um möglichst viele weitere Informationen gebeten;
Welche Form haben die Brüste, sind sie eher fest oder weich,... und so ziemlich alles andere was noch relevant sein könnte.

Die Brafitterinnen lesen dann nicht einfach nur aus einer Tabelle eine Größe ab,
sondern sie berücksichtigen alle gesammelten Erkenntnisse über Form und Eigenschaften der Brüste um aus einem großen Fundus an Erfahrungen zu schöpfen.

Heraus kommen dann meist ein-zwei wahrscheinliche BH-Größen und Tipps zu womöglich gut passenden Modellen.

Da BH-Modelle nahezu genauso individuell sind, wie die Frauen die sie tragen, kommt man trotzdem nie um das Anprobieren herum.

Aber selbst wenn man noch nicht das perfekte Wäschestück gefunden hat:
der Unterschied gegenüber der herkömmlichen Tabellenempfehlung kann sich sehen lassen!

Wer sich überzeugen möchte kann gerne mal hier reinschauen:

...

Samstag, 14. Mai 2011

Aktion: 20% bei Debenhams





20% auf Unterwäsche und - für die die's interessiert - immerhin noch 10% auf Beauty. :)
Leider steht mal wieder nicht dabei, wie lange die Aktion dauert.
Nebendran der heutige Sparfuchs:
Gemälde von Franz Marc von Zeno.org (gemeinfrei wie man so schön sagt)

Wer hat Angst vorm Bügel-BH?

Nachdem Blogspot/Google es offensichtlich nicht schafft, die Version wiederherzustellen - zweiter Versuch den Text zu posten:
«Bügel-BHs können Krebs verursachen?!»
Zu breiter Bügel eines ASDA-George-BHs
Ich weiß gar nicht, wann ich das zum ersten Mal gehört habe. Erinnern kann ich mich jedenfalls an ein Gespräch mit einer Freundin, die mir das als Meinung ihrer Frauenärztin präsentierte und erzählte, sie trage deswegen nur noch bügellose BHs.

Ich muß gestehen, daß ich das nach einem anfänglichen Schockmoment recht schnell unter Ammenmärchen eingeordnet habe. Seither sind wohl soetwas wie zehn Jahre ins Land gezogen und die These hält sich weiterhin recht hartnäckig, ohne daß sie sich richtig durchgesetzt hätte.

Wer die Frage googled findet viele Informationen, die mehr oder weniger überzeugend klingen und meist auf Studien verweisen, die nicht genannt werden. Wie bei vielen Gesundheitsfragen ist es für Laien schwierig, zwischen gemäßigten und dogmatischen Positionen zu unterscheiden und die Qualität der Argumente zu prüfen. Im Endeffekt scheint es auf eine Art Glaubensfrage hinauszulaufen: Findet man die Begründung für das erhöhte Krebsrisiko durch eine Verminderung des Lymphflusses durch BHs plausibel? Glaubt man, daß die Metallbügel tatsächlich negative Strahlung aussenden? Oder könnte ein pausenlos getragener BH die Melatonin-Produktion einschränken?

Was leider nie in die Argumentation mit einbezogen wird, ist die Frage ob es darauf ankommt, ob die BHs passen oder nicht. Denn wenn wir davon ausgehen, daß die Mehrheit der Frauen falsche Größen trägt, dann wäre das ja ein nicht ganz irrelevanter Faktor.

Meine persönliche Meinung (!) als Laie ohne medizinische Kenntnisse ist, daß es nicht auszuschließen ist, daß BH-Bügel die auf dem Brustgewebe aufliegen, pieksen und drücken, durchaus zu gesundheitlichen Schäden führen können. Bei einem gut passenden BH sollte aber gerade das nicht der Fall sein!

Passende Bügel sind das A&O des Brafitting!

Man kann es nicht oft genug sagen – die Bügel eines BHs müssen passen. Sie sollten die ganze Brust umschließen und nirgendwo auf dem Gewebe aufliegen oder drücken. (Gleichzeitig dürfen sie natürlich auch nicht zu weit vom Brustende entfernt liegen, sonst verliert man Halt über mangelnde Körbchenstoffspannung.)

Die interessante Frage hierbei ist natürlich: Wo endet eigentlich die Brust?

Es gibt dazu drei „Test-Schritte“:

Erstens: Brust von unten nach oben leicht anheben und zur Seite drücken. Wo entsteht die Falte? (Am besten mal mit einem Kajal/Lipliner nachmalen.)

Zweitens: Brust loslassen und falls die Brust etwas hängt und sich dadurch eine natürliche Falte ergibt, sehen wo diese verläuft. Ggf. ebenfalls anzeichnen. (Andere Farbe verwenden. ;))

Drittens: Sorgfältig jenseits der angezeichneten Linie nachtasten, ob sich dort noch Brustgewebeausläufer erfühlen lassen.

Ein gut sitzender BH mit ausreichend engem Unterbrustband wird geringfügige Spuren, also rote Abdrücke (wie auch etwas zu enge Bündchen von Socken, Hosen o.ä.) hinterlassen. Anhand dieser läßt sich meist recht gut sehen, ob die Bügelbreite richtig ist oder nicht.


Was denkt ihr – sind Bügel-BHs gesundheitsgefährdend oder nicht?

.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Kleidung für große Brüste – Teil II

Nachdem ich mich in Vorteilhafte Kleidung für große Brüste ja schon darüber ausgelassen habe, wie schwierig bis unmöglich es ist, einigermaßen passende Klamotten von der Stange zu finden, heute endlich ein paar praktische(re) Hinweise zur Thematik:

Es gibt mittlerweile – Halleluja! – Hersteller, die sich darauf spezialisiert haben, Kleidung zu produzieren, die nicht den 0815-Konfektionsgrößen entsprechen, sondern unterschiedliche Brustgrößen mitberücksichtigen. (Wer Lang- oder Kurzgrößen benötigt ist ja mit dem One-Size-Fits-All-Prinzip der meisten Klamottenmarken bereits bestens vertraut.)
Leider ist die Auswahl bisher noch sehr klein – aber es besteht die Hoffnung, daß sich das Konzept  mit den Brustgrößen längerfristig durchsetzt.
(Bis dahin, liebe Konsumentinnen: Nachfragen, Rumquengeln, Mails schreiben, Beschweren was das Zeug hält!)

Die bekannteste unter den "kurvigen Klamottenmarken" ist wohl der Bravissimo-Ableger Pepperberry, der Kleidung in den UK-Konfektionsgrößen 8 bis 18 (entspricht ca. den deutschen Größen 36-46) anbietet. Die Ausgangsgröße ergibt sich bei Pepperberry hauptsächlich aus dem Taillenumfang.
In Kombination dazu gibt es drei verschiedene Brustweiten: curvy (kurvig), really curvy (wirklich kurvig), super curvy (super kurvig).
Umschrieben wurden diese Brustweiten bis vor einiger Zeit mit den Körbchenkombinationen D-E, F-G und GGplus. Pepperberrys Erklärung zu den Größen lautet wie folgt:
  • Curvy: Ideal, wenn die Kleidung dazu tendiert, über den Brüsten leicht zu spannen.
  • Really Curvy: Die richtige Wahl für Frauen, die Oberteile ungefähr eine Konfektionsgröße größer wählen müssen, damit die Brüste hineinpassen.
  • Super Curvy: Falls man sich fast immer überlegen muß, welche Schnitte man kaufen kann und man dabei das Oberteil noch mehrere Konfektionsgrößen größer wählen muß als die Taillenweite vorgeben würde, dann sollte man super curvy wählen.
Pepperberry ist über einen an Bravissimo angebundenen Online-Shop erhältlich sowie in (fast) allen britischen Filialen.

*

Ein ähnliches System hat sich die polnische Designerin Kinga Robak für ihre Marke BiuBiu überlegt. Die Brustgrößen heißen bei ihr B, BB und BBB.
Derzeit ist ihr Onlineshop leider nur polnischsprachig verfügbar; wir hoffen jedoch auf eine baldige mehrsprachige Version. Solange es die noch nicht gibt, kann man sich auch mit dem Google Translator behelfen.
In Deutschland werden ausgewählte Stücke hoffentlich bald über Only Her erhältlich sein.

*

Eine weitere Option ist die Linie Simply Feminine von Simply Be:
Hier gibt es drei Kleidungsstücke, ein Kleid, eine Bluse und ein T-Shirt in jeweils drei Kurven-Varianten im Größenspektrum von 42 bis 60. Offensichtlich handelt es sich hier um eine Art Versuchsballon. Auf der britischen Mutterseite ist unter dem Label Simply Voluptous auch nicht mehr Auswahl verfügbar.

*

Bei Thin & Curvy gibt es einen Überblick über verschiedene "busenfreundliche" Kleidermarken [englischsprachig]


Die Größentabellen:
Bildquelle: Pepperberry

Bildquelle: Bravissimo (vor Ausgliederung der Kleidungslinie)

Bildquelle: Größenseite bei BiuBiu

"Jemand wie du braucht doch gar keinen BH!"

Young Woman with Morning Glories in
Her Hair,
Jules Joseph Lefebvre
So oder so ähnlich wird jemandem wie mir, mit zierlicher Statur und kleinen Brüsten, oft regelrecht vorwurfsvoll verdeutlicht, dass ich mich aus der BH-Abteilung fernzuhalten habe.
Das tue ich hierzulande ehrlich gesagt auch. Denn genauso, wie in Deutschland das Angebot für große Oberweiten in Form von großen Körbchen fehlt, mangelt es an BHs für zierliche Frauen in Form von engen Unterbrustbändern (UBBs).

Die kleinste erhältliche Größe ist meist das 70er UBB. Größe 65, natürlich nur mit A-Körbchen, gibt es höchstens noch in der Kinderabteilung, worauf man bei Nachfrage unheimlich freundlich hingewiesen wird, wie es die liebe Denocte in ihrem jüngsten Post beschreibt. Dass es sogar 60er Bänder gibt, wird meist von vorn herein geleugnet.

Dabei ist ein passendes UBB genauso wichtig, wie ein passendes Körbchen. Es soll nämlich die Hauptlast der Brüste stützen. Allerdings habe ich mit meinen kleinen Brüsten keine solche Last. Vermutlich ist das Interesse an der richtigen BH-Größe daher bei zierlichen Frauen weniger stark ausgeprägt als bei Frauen, die durch ihre schweren Brüste und falschen BHs eventuell an Rückenschmerzen leiden.

Zusätzlich wird zierlichen Frauen durch das falsche Angebot suggeriert, dass ihnen sogar eine 70A zu groß sei: Zu kleine Körbchen mit zu großem UBB stehen nämlich oft ab und wirken dadurch zu groß! Dies liegt daran, dass die Bügel meist zu schmal sind und die Brust regelrecht daran hintern komplett im Körbchen zu liegen. Das Körbchen steht vorne ab und der vorderste Teil der Brust, der es ins Körbchen schafft, wirkt darin verloren.
Mit einem passenden UBB und identischer Körbchengröße merkte ich schnell, dass die Brüste über dem BH hervorquellen - sollten meine Brüste etwa zu groß für einen BH sein? Ein völlig neues Gefühl!
Folgendes Bild sollte deutlich machen, wieso mir eine 70B (ja, das ist ein B!) überhaupt nicht passen kann. Als Vergleich dahinter einer meiner neuen, passenden BHs in 28DD britischer Größe, umgerechnet etwa 60E.


 


Wo soll in dem Körbchen denn bitte Platz für meine Brüste sein?! Das sind keine Körbchen, das sind flache Schaumstoffteile!
Und das UBB ist deutlich länger und dehnbarer. Natürlich steht das Körbchen ab und der BH rutscht über die Brüste nach oben. Er scheint zu groß. Ist er ja auch - aber nur im UBB. Was das in meinem Größenbereich für optische Auswirkungen hat, wenn man sich seine Brüste von zu kleinen BHs mit lockerem UBB platt drücken lässt, könnt ihr hier sehen.
Beeindruckend oder? Allein schon der Optik wegen sollte man sich also auch bei kleineren Brüsten Gedanken über passende BHs machen. Darüber hinaus habe ich selbst bei Bewegung auch mit meinen kleinen Brüsten Schmerzen - dies ist keinesfalls ein Phänomen, welches nur im oberen Größenbereich auftritt.

Und damit meine beiden Schätzchen auch beim Schwimmen an Ort und Stelle bleiben, mache ich mich jetzt auf die Suche nach einer geeigneten, optisch ansprechenden Verpackung für die Badesaison. Ich möchte nämlich nicht nur am Pool liegen und etwas plantschen, sondern auch mal ein paar ordentliche Bahnen ziehen oder vom Sprungbrett hüpfen.
Und das macht kein Triangelbikini mit - egal welche BH-Größe!

Dienstag, 10. Mai 2011

Multiway-Déjà vu?

Beim heutigen Bra-Junkie-Standard-Check auf der Bravissimo-Seite, mußte ich zu meinem großen Entsetzen feststellen, daß sich die Prognose für die Lieferbarkeit des neuen „Nova“-BHs von Ende Mai auf Mitte Juni verschoben hat. (vgl. Beitrag Bravissimo Sommerkollektion 2011)
Natürlich gingen bei mir gleich sämtliche Alarmglocken los und ich fühlte das dringende Bedürfnis nach dem NOOOOOO!-Button.
Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, daß CurvyKate seine Showgirl-Reihe ankündigte – neben den Halfcup-Modellen Thrill Me und Tease Me sollte es ein weiteres Modell geben, den Tempt Me, einen Plunge bis J-Cup mit Multiway-Trägern.

Der Tempt Me landete natürlich sofort auf Platz 1 meiner Wunschliste, denn wenn ich etwas liebe, dann Multiway-BHs. In meiner „Prä-Brafitting-Zeit“ habe ich ein ganzes Sammelsurium von unpassenden BHs angehäuft, deren große Gemeinsamkeit ihre umsteckbaren Träger waren: Trägerlose BHs von Panache und Charnos, gepadded und ungepadded, einen Schalen-BH von Chantelle in mehreren Ausführungen… Hauptkriterium beim Kauf war die Option, die Träger meinen Oberteilen anpassen zu können. Ich trug die Träger vor allem über Kreuz, was die Schultern entlastet, mehr Bewegungsfreiheit gewährt und irgendwie einfach gemütlicher ist.

Seitdem ich meine „richtige“ Größe trage, habe ich solche BHs schmerzlich vermißt. Leider war beim G-Cup absolut Schicht im Schacht. Nicht daß die Auswahl unterhalb der magischen G-Cup-Grenze riesig gewesen wäre. Die meisten Modelle, die einem als Multiway verkauft werden, sind ja eigentlich trägerlose BHs und die passen mir bei meiner Brustform meist überhaupt nicht.

Wie auch immer – das Erscheinungsdatum des Tempt Me wurde 2009 von Curvy Kate immer weiter hinausgeschoben. Auf mein beharrliches Nachfragen hin wurde mir schließlich nach Monaten des Bangens und Wartens mitgeteilt, daß es nicht möglich gewesen sei, bei allen Brustformen eine gute Passform zu gewährleisten und das Modell daher auf absehbare Zeit nicht in den Verkauf gehen könne.  (Ein gleichnamiges Plunge-Modell mit normalen Trägern ist meines Wissens seit dieser Frühjahr-Sommer-Kollektion im Verkauf.)

Nun befürchte ich natürlich auch für den Nova das Schlimmste – drückt mir die Daumen, daß es diesmal ein Happy End gibt.

Habt ihr auch etwas, was euch in Bezug auf BHs o.ä. fehlt und worauf ihr sehnlichst wartet?

Und hier zur Erinnerung noch ein Bild vom Curvy Kate Tempt Me – Pinstripes.
R.I.P.!
Bildquelle: Curvy Kate

Montag, 9. Mai 2011

Sexy ist, wenn's nicht passt

Alle Bilder: Zeitschriften-Cover.de - Das Cover-Archiv

Ein kurzer Blick auf die Titelbilder verschiedener Zeitschriften zeigt, was der gemeine Titelgestalter-Mann offenbar sexy findet: Bikinis, die haltlos auf der Brust liegen oder aus denen die halbe Brust herausquillt, mit Fädchen, die keiner nach unten strebenden Brust irgendeinen Widerstand entgegensetzen könnten, Stoffdreieckchen – unter Busenfreundinnen gern als »Brustwarzenverdecker« bezeichnet, Brustformen, die mehr von Silikon als von der Natur geformt sind. Was an Natur vielleicht noch vorhanden ist, wird gnadenlos per Bildbearbeitungsprogramm glattgebügelt.

Wir wollen Gerechtigkeit: Bitte zeigt uns Männer mit Hodenquetscherslips, gnadenlos zu eng und schmerzerregend schon beim Ansehen. Was uns recht sein soll, kann Mann nur billig sein!

Sexy geht anders…

Angebot: Heute kostenloser Versand bei Brastop

Bildquelle

9. Mai 2011

Nur heute bis Mitternacht:
Europaweiter kostenloser Versand bei Brastop.
Mindestbestellwert = 20 Pfund.

Diesmal ohne kommerzielles Bild dafür mit Sparfuchs. ;)

Anlaß der Aktion ist der heutige Europatag.

Freitag, 6. Mai 2011

(K)eine Frage der Größe

Bildquelle: La Redoute via Big Beauty

Laut Pressemitteilung Nr. 194 vom 02.06.2010 des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2009 rund 43% der in Deutschland lebenden Frauen übergewichtig, Tendenz steigend. Eigentlich sollte man denken, dass sich daraus ein gesteigertes Angebot aufgrund offenkundigen Bedürfnisses für Mode jenseits von Größe 44 ergibt. Eigentlich.

Mode für Mollige, Big is Beautiful, Trends für Starke Frauen, Fesch und Pfundig, Fashion für Frauen mit Format. Das sind die gängigen Schlagwörter, mit denen hierzulande Damenbekleidung in sogenannten Übergrößen beworben wird. Das klingt eher schön gewollt als gekonnt. Es klingt nicht nur so. Die bekannten Kleiderketten mit den zwei Buchstaben führen zwar bereits seit einiger Zeit eigene Linien in großen Größen und auch in vielen Kaufhäusern und Onlineshops scheint ein Trend zum verbreiterten Größenangebot angezeigt. Allerdings bedeutet das nicht, dass es für dicke Frauen deshalb einfach ist, sich modern und typgerecht zu kleiden. Häufig erinnern die Schnitte mehr an Campingausrüstung als an Bekleidung, Verhüllung statt Formvollendung ist die Devise. Stöbert man in den Geschäften, kann man modischen Chic oder eine akzeptable Auswahl an Basics lange suchen - wenn es so etwas gibt, ist es meistens schnell ausverkauft. Daraus könnte man schließen, dass es einen Markt gibt. Doch anstatt sich den wachsenden Bedürfnissen der deutschen Damen durch ein umfangreicheres Repertoire anzupassen, welches zumindest die Größen von 46 bis 50 standardmäßig umfasst, wird dicken Frauen eine Ecke zugeteilt. Viele Labels gehen noch nicht einmal so weit. Bei junger Mode wird das Angebot über Kleidergröße 42 schlagartig dünn.

Woher kommt dieses Missverhältnis und wieso geben sich so viele Frauen damit zufrieden?

Vor einigen Wochen drängte sich mir diese Frage auf, als ich meinen Kleiderschrank ausgemistet habe. Bisher hatte ich mir nicht zugetraut, dass mir Ausgefallenes stehen könnte und ich musste feststellen, dass ich vieles angehäuft hatte, was in einer Nummer größer sicher kleidsamer gewesen wäre. Meistens hatte ich es dann doch gekauft, weil ich froh war, in die größte erhältliche Größe irgendwie doch hineinzupassen. Aber irgendwie war das nicht so ganz das richtige. Ich machte mich also auf die Suche nach einem deutschsprachigen Blog über Plus Size Mode, weil ich mir Tipps erhoffte, was Frauen wie mir - mit mehr Bauch als Taille - stehen könnte und wo man das herbekommt. Vielleicht hatte ich in den Geschäften einfach nicht genau genug gesucht oder mich nicht getraut, weil ich einfach unsicher war, was zu mir passt. Wie soll man da auch drauf kommen, wenn einem selbst aus Übergrößenkatalogen Frauen mit Kleidergröße 40/42 entgegenlächeln, die dann Plus Size Models genannt werden? Häufig werden diese Damen dann auch noch "glattgebügelt", so dass man lediglich eine breitere Version der üblichen Models vor sich hat. Wenn Frauen zunehmen, wachsen sie nun einmal nicht gleichmäßig in Höhe und Breite, sondern jede hat ihre besonderen Körperteile, die durch mehr Gewicht stärker betont werden. Die Proportionen verschieben sich. Wie soll frau damit umgehen? Damit fühlte ich mich ziemlich alleingelassen. Die Suche nach deutschsprachigen Modeblogs verlief zunächst erfolglos. Dafür fand ich jedoch vor allem in Frankreich, Großbritannien und den USA aufschlußreiche Tipps von Frauen, die sich der Eigenschaften ihres Körpers bewusst sind und gelernt haben, damit umzugehen. Und was noch viel wichtiger ist: diese Frauen leben Mode, sie tragen sie nicht aus Überraschung, dass sie ihnen passt, sondern weil sie zeigen möchten, dass es kein Widerspruch ist Kleidergröße 52 zu tragen und schön und interessant auszusehen.

Genau das ist es aber, was uns hier gern vermittelt wird: Dicke Frauen haben auf der Bildfläche der Mode nichts zu suchen! Allenfalls sind sie eine kuriose Randerscheinung, wie beispielsweise Beth Ditto, die einfach nicht einsieht, wieso sie nicht zu ihrem Körper stehen sollte. Das gilt als ungewöhnlich, das gilt als gewagt.
Dicke Frauen sollen sich lieber in ihr XXL-Eckchen verziehen, Kleidung anprobieren, die nicht speziell für Kurven entworfen sondern schlicht augmentiert wurde, mit der sie dann verschämt zur Kasse ziehen, wo sie hoffen, dass die Kassiererin nicht aufs Größenschild guckt. Sie sollen froh sein, wenn sie etwas finden, was einigermaßen passt, einige "Pfunde wegmogelt" und "Problemzonen kaschiert". Dass eine Frau vom Figurtyp O, also mit großem Busen und Bauch und vergleichsweise schmalen Beinen und Schultern, mit Hosen in "figurschmeichelndem" Schnitt in "schlankmachendem" Schwarz nicht unbedingt die beste Kleiderwahl trifft, weiß niemand und es scheint auch niemanden zu interessieren. Wer dick ist, kann eh nichts mehr retten. Also wird kaschiert und modelliert, was das Zeug hält.

Was bleibt der modebewussten dicken Frau im deutschsprachigen Raum, die sich zumindest einen Hauch von high fashion nicht entgehen lassen möchte? Zunächst einmal sollte sie nicht die Augen davor verschließen, dass auch sie hübsch, adrett und kokett aussehen kann, und dass auch sie das Recht auf eine Mode hat, die zu ihr passt und das unterstreicht, was sie ausmacht, anstatt wegzumogeln, wo es nur geht.

Die französische Bloggerin und Deisgnerin Stéphanie Zwicky formuliert das sehr treffend: " Le style n'est pas une taille mais une attitude. " - Mode ist keine Frage der Größe, sondern der Haltung!

Angebot: 12% bei Brastop & LoveBras.com


Rabattaktion von Brastop. 12% mit dem Code MAY12. Aktion endet am Sonntag, 23:59.

Nachtrag: Bei LoveBras gibt es die gleiche Aktion:
  • EXTRA 12% your next order with coupon code: MAY12L
  • Must end midnight Sunday 8th May 2011
Bis Samstag Mitternacht gibt es sogar 15% behauptet mein Newsletter.


.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Rule, Britannia - Invasion der britischen BHs?

BIG and beautiful betitelte Textilwirtschaft.de einen Beitrag vom 21. April 2011 über die Entwicklung des Marktes der sog. Big Cups. Offensichtlich steigt die Nachfrage nach "größeren" BH-Größen... und damit auch das Angebot. Vor allem beim Design soll wohl langsam nachgebessert werden. Weg vom klassisch-funktionellen T-Shirt-BH zu ausgeflippteren, modischeren Modellen? So jedenfalls prophezeit es der Artikel.

Ob das schon ein Grund zum Feiern ist, darf als fraglich gelten, denn Big Cups - als das gilt erst mal alles jenseits des D-Körbchens.
Entsprechend rätselhaft bleibt auch, wie sich das Drittel des Umsatzes, das vom Einzelhandel mit den BigCups angeblich schon gemacht wird, wohl zusammensetzen mag. Wie groß sind die Anteile der E-Cups? Wie groß die des G+Bereichs? Fragen die ja nicht unbedingt nebensächlich sind.

Zieht man seine eigenen Rückschlüsse aus dem hierzulande bekanntermaßen desolaten Angebot, kann man davon ausgehen, daß der Anteil der verkauften Größen mit wachsendem Abstand zum D-Cup vermutlich stark abnimmt. E und F-Cups sind zwar mittlerweile vergleichsweise einfach zu bekommen, G-Körbchen sind aber schon rar gesäht und H und I-Cups werden fast nur von eher teuren Traditions-Marken hergestellt, die sich auf "exotische Größen" spezialisiert haben, und entsprechend auch nur im Fachgeschäften verkauft.

Wer die Entwicklung auf dem Größenmarkt ein wenig verfolgt hat, weiß aber längst, daß das Angebot nicht überall so spärlich ist. Das Körbchen-Alphabet in Großbritannien reicht derzeit bis zum L-Cup beim Bravissimo Alana Bra und auch in normalen Highstreet-Kleidungsketten wie Debenhams oder Marks&Spencer gehört es zum guten Ton, mindestens BHs bis G-Cup, wenn nicht sogar H oder J anzubieten.
Zwischen D (das als letztes "normalgroßes" Körbchen gilt) und dem besagten Alana-L liegen übrigens (unter Berücksichtigung der Doppelbuchstaben) ganze 13 Körbchengrößen! 

Angesichts der Konkurrenz hätten also die britischen Marken schon längst einen Siegeszug durch die Wäscheläden des Landes führen müssen. Daß das offensichtlich nicht der Fall ist, klingt auch im Artikel an. Die Frage ist nur: Weshalb will die günstigen, gut konstruierten und zudem hübschen britischen BHs hierzulande keine(r) haben?

Laut Martina Metzner von Textilwirtschaft scheint einen gewissen Widerstand gegen Unbekanntes und Neuerungen zu geben; man möchte gerne am Bekannten festhalten, wenngleich die Erklärung dafür auch etwas merkwürdig klingt.
"Die Briten treffen nicht den Geschmack der deutschen Kundin.
Dabei geht es machmal gar nicht mal um das Design. "Die englischen BHs schieben den Busen zentriert in die Mitte und heben ihn hervor", erklärt Melanie Schmitz von Hautnah in Oberhausen. Die Modelle der "Festland"-Hersteller dagegen positionieren den Busen breiter und platter."
Ist die deutsche Liebe zum Minimizer wirklich so stark ausgeprägt? Liegt es am Irrglauben, ein Minimizer würde die Brust wirklich optisch kleiner erscheinen lassen? (Genau das Gegenteil ist der Fall!) Oder einfach an der Gewohnheit? Fast alle der in größeren Größen erhältlichen Basic-BHs sind Minimizer: der Chantelle Hedona, der Anita RosaFaia Twin, diverse Modelle von Triumph.
Die britischen BHs brechen tatsächlich also nicht nur im Design mit der Sack&Asche-Mentalität - sie formen auch Kurven, heben die Brust und betonen dadurch die Taille. Das mag erst einmal ungewohnt sein, vor allem wenn man die Idee eingetrichtert bekommen hat, daß man größere Brüste verstecken muß, trägt aber auf längere Hinsicht oft positiv zum Körpergefühl bei.
Flaunt your curves ist das Motto - betone deine Kurven.

Als weiterer Nachteil der britischen Marken werden ihre Größen angegeben:
"sie sind viel differenzierter und geben auch Doppelgrößen aus. Die Umrechnung in europäische Größen ist kompliziert und von Marke zu Marke verschieden."
Tatsächlich zeigt die im Busenfreundinnen-Forum gesammelte Erfahrung, daß es genau umgekehrt ist: Die britischen Marken sind meist in Hinsicht auf ihre Größen recht gut vergleichbar - die europäischen Marken scheinen dagegen ein Wirrwarr von unterschiedlich ausfallenden Modellen zu produzieren. (Jedenfalls im größeren Cupbereich läßt sich z.T. eine Art Vanity Sizing beobachten. Die BHs werden annähernd vergleichbar zu den britischen Einfachbuchstaben produziert; die Doppelbuchstabengrößen aber einfach ausgelassen. Leider aber nicht so, daß man sich wirklich darauf verlassen könnte. Aber dazu ein anderes Mal mehr.)

Es steht jedesfalls zu hoffen, daß die bisherigen Versuche britische Marken anzubieten nicht aufgrund von fehlender Resonanz seitens Verkäuferinnen wie Konsumentinnen völlig aufgegegeben werden. Momentan gibt es gerade im Bereich der wirklich großen Körbchen keine ernstzunehmende kontinentale Alternative.

Verwandte Artikel auf Textilwirtschaft: Die K-Frage

_________________________
Bildquelle: Wikimedia Commons | Britannia with the British Lion and Uncle Sam with the American Bald Eagle on a World War I poster.

Figleaves Sommer 2011

Eben flatterte mal wieder ein Figleaves-Newsletter in mein Postfach, der die aktuelle Sommerkollektion bewirbt.

Bildquelle: Figleaves

Ich war sehr positiv überrascht von dem aktuellen Bademoden-Design: es gibt viele Neckholder, Polka-Dots und Sailor-Stripes. Also ein bißchen Rockabilly-PinUp-mäßig die ganze Sache.

Der Badeanzug auf dem Bild, Marilyn von Midnight Grace kostet 35 Pfund und ist in den Größen 30DD bis 38FF erhältlich.

Für alle Newsletter-Abonnentinnen gibt es mit dem Code ECATFD 10% Rabatt.
Ende der Aktion: Montag 9.5, 0:01

.

Montag, 2. Mai 2011

Vorteilhafte Kleidung für große Brüste?

Ich weiß gar nicht, wie oft ich diese Frage in der Hoffnung auf neue Erkenntnisse schon selbst gegoogled habe: Welche Kleidungsstücke sind schmeichelhaft für mich?

Die Tips, die ich gefunden habe, sind leider oft extrem widersprüchlich und reichen von körperbetont geschnittenen, engen Oberteilen bis zu weiten, kaschierenden Hemden. Mal soll man Schals tragen, mal keinesfalls. Mal enge Unterteile (wie Bleistiftröcke), mal weite Marlenehosen. Einig scheint man sich nur beim Thema taillierte Blazer und Blusen zu sein - beides wird empfohlen. Allerdings sind wir da ja schon bei der Crux angekommen.

Ich weiß nicht, welche Frau mit großen Brüsten in handelsübliche Blusen paßt. Ich jedenfalls nicht.
Große Brüste sind natürlich Definitionssache und allgemein herrscht ja die S-XL-Logik vor, nach der es nur vier Körbchengrößen gibt, die für Klamotten irgendwo bei B/C gemittelt werden. Demnach wird bekanntlich schon ein D-Cup als sehr groß angesehen. Doch damit nicht genug, das nächste Problem bei einem nicht auf Dehnbarkeit angelegten Kleidungsstück wie einer Bluse oder Jacke ist der angenommene Taillenumfang, also die mittlere Differenz zwischen Brustumfang und Taille.

Wenn wir uns das mal in der Größentabelle von H&M ansehen, stellen wir fest, daß die Differenz zwischen Taille also der schmalsten Stelle des Oberkörpers und Brustumfang mit 16cm angegeben ist. Geht man davon aus, daß der Brustkorb unter der Brust (Unterbrustweite) ebenso schmal, der Oberkörper also quasi säulenförmig ist (!), kommen wir genau auf die Grenze zwischen B und C-Cup.


Nun schneidet H&M aber auch extrem kurvenunfreundlich. (Konkret fallen ja Kleidungsstücke immer anders aus als es die genormte Konfektionsgröße will und es gibt schon Klamottenketten, die großzügiger produzieren.) Ein wunderbares Beispiel ist dieses Basic-Kleid, für das im aktuellen Prospekt geworben wird:

Bildquelle: H&M
Nur acht Euro soll das Teil kosten das online in vier Farben erhältlich ist. Aber ein Blick auf das Bild reicht aus um zu sehen, daß ich in das Kleidchen nicht mal meine halbe Brust reinbekomme. Manchmal frage ich mich schon, weshalb man diese Dinger nicht ohne Abnäher direkt unter der Brust produzieren kann... Nun ja... zurück zur eigentlichen Problematik...

Theoretisch habe ich eine recht ausgeglichene Figur des Typus "Sanduhr". Mein Brustumfang entspricht circa meinem Hüftumfang und dazwischen findet sich eine (vergleichsweise) schmale Taille. Leider decken sich meine Maße aber überhaupt nicht mit den üblichen Konfektionsgrößen. Mein Hüftumfang entspricht ca. einer 44, meine Taille einer 42 und mein Brustumfang eher einer 48.

Man kann sich vorstellen - wenn ich mal wieder davon lese, jemand habe eine Traumfigur von 90-60-90, könnte ich Gift und Galle spucken. Sorry, aber heutzutage sind das absolute Alptraummaße! Übersetzt nach der Hanni&Manni-Tabelle von oben bedeutet das nämlich: Brustumfang = Gr. 38-40, Taille = Gr. 32 und Hüftumfang = Gr. 34-36.

Also muß die Frage für mich und viele Leidensgenossinnen erst mal eher heißen: Welche Tips für einen schmeichelhaften Kleidungsstil sind überhaupt praktikabel?

Günstig und quasi überall erhältlich sind dünne Oberteile aus Jersey/Feinstrick o.ä. in gedeckten Farben. Elasthan-Anteil ist dabei ein Muss, damit das Top seine Form behält und nicht ausleihert - und natürlich damit die Differenz zwischen Taillenumfang und Brustumfang ausgeglichen wird.
Muster trägt ebenso auf wie dicker Strick, deswegen sollte man um beides einen großen Bogen machen.
Angeblich sind V-Ausschnitte vorteilhafter als Rundhals-Ausschnitte. Ich konnte da bisher keinen grandiosen Unterschied feststellen. Wichtig ist meines Erachtens nur, daß genug Haut zu sehen ist; zu kleine Ausschnitte lassen den Brustbereich sonst unendlich groß erscheinen.

Besonders wichtig finde ich es, einen optischen Ausgleich zu schaffen, d.h. auf den Sanduhr-Effekt zu setzen und die Taille betonen. Als Unterteil sollte man dann eher eine weitere Hose (Schlag-/Marlenehose) oder einen A-förmigen Rock (Petticoat!) wählen. Alternativ finde ich es auch okay, klobige Stiefel (Ugg oder Sugar Boots) zu engen oder kurzen Hosen zu tragen, also das Gegengewicht nach unten zu verlagern.
Ein schöner Ausgleich sind auch möglichst freie Schultern; ideal sind hierfür Neckholder-Oberteile. (Zur dazugehörigen BH-Problematik äußere ich mich ein anderes Mal).
Last but not least: Haare! Vielleicht bilde ich es mir ein, aber mehr Volumen scheint hier auch ausgleichender zu wirken als weniger. Sleeklooks und sehr kurze Haare empfinde ich als eher unvorteilhaft.

Unvorteilhaft hin oder her - die Hauptsache sollte immer sein, daß man sich in einem Outfit wohl fühlt und daß man trägt, was einem gefällt. Man sollte in jedem Fall dem eigenen Urteil mehr vertrauen als irgendwelchen Standard-Mode-Tips. Daß diese grundlegend falsch liegen können, beweist ein Beispiel aus den Forschungen der letzten Jahre. Der Psychologe Dr. Peter Thompson von der University York unternahm eine Testreihe zur visuellen Wahrnehmung von Quer- und Längsstreifen, die ergab, daß genau das Gegenteil von dem stimmt, was jahrelang behauptet wurde: Querstreifen sind vorteilhafter als Längsstreifen! (vgl. dazu den Artikel zu  "Slimming Stripes" im Guardian / September 2008)

Weitere Beiträge zum Thema auf diesem Blog:
Kleidung für große Brüste - Teil II - drei Anbieter kurviger Klamotten
Stichwort: Kleider und Blusen für große Oberweite - Kleidung von BiuBiu bei OnlyHer
...