D&D-Tip: Persönliche BH-Beratung in Hannover

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Samstag, 2. April 2011

Noch ein Consumer-Blog?

Im Internet tummeln sich mittlerweile hunderte, tausende, ach was! hunderttausende von Blogs die sich allein dem Thema Reviews, Test- und Erfahrungsberichte mit gewissen Produkten und Marken widmen. Besonders im Bereich Mode und Kosmetik tippen sich viele Frauen die Finger wund, um möglichst als erste vom hippen Kleid, von der neuesten Creme oder dem angesagtesten Lidschatten zu berichten. Und wer keine Lust mehr auf Tippen hat, der knipst sich einfach im neuesten Outfit oder stellt kleine Videos auf Youtube ein, deren hauptsächlicher Inhalt darin besteht, neuerworbene Konsumgüter in die Kamera zu halten. Kurz: Die Blogs laufen den klassischen Frauenzeitschriften immer mehr den Rang ab.

Bemerkenswert ist allerdings, daß ausgerechnet einem Kleidungsstück gar keine Beachtung geschenkt wird: dem BH. Als Gegenstand des täglichen Gebrauchs scheint ihm etwa soviel Bedeutung zuzukommen wie einem Paar Socken. Nur zu besonderen Gelegenheiten darf er für einen Moment ins Rampenlicht: als Hauch von Nichts, der ebenso sündhaft wie sündhaft teuer die Schönheit und Erotik seiner Trägerin zu unterstreichen hat. Edle Unterwäsche dieser Art heißt dann aber auch nicht mehr profan Büstenhalter sondern Lingerie oder Dessous und gehört in die Parallelwelt von roten Rosen und Champagner, High-Heels und Etuikleid, von Candlelightdinner und Cocktailparty.

Spätestens beim Alltags-BH hört für viele Frauen die Schwärmerei von Träumen aus Tüll und Spitze auf  und große Frustration hält Einzug: Die Suche nach einem passenden, bequemen, zudem halbwegs attraktiven und günstigen BH gestaltet sich meist so nervenaufreibend, daß man die alten Lieblinge trägt bis sie sich buchstäblich in Einzelteile auflösen. Entsprechend selten und ebenso lust- wie wahllos wird dann für Ersatz gesorgt: Gekauft wird oft bei den einschlägigen Bekleidungsketten, beim Kaffeeröster, im Versandhandel. Daß es rutscht, kneift, piekst und drückt, die Schultern schmerzen und man unter Nackenverspannungen leidet, scheint einfach in der Natur der Sache zu liegen. Die Schuld daran gibt man - geschult am weiblichen Dogma des permanent imperfekten Körpers - natürlich nicht dem BH sondern seinen Brüsten, die zu klein oder zu groß sind oder einfach hängen, keinesfalls jedoch richtig sind – sonst müßte der BH ja besser sitzen.

Leider ist gerade die weibliche Brust die „Problemzone“ bei der man Mutter Natur mehr oder weniger ausgeliefert ist – das ganze übliche Procedere der Körperoptimierung mit Fitnesstraining und Diäten, Massagen und Tinkturen ist bei ihr vergebliche Liebesmüh: sie bleibt mehr oder weniger so wie sie eben einfach ist.
Für viele Frauen erscheint damit der Gang zum Schönheitschirurgen, der die Brust auf die passende Größe zurechtschneiden oder aufpolstern soll, der einzig mögliche Weg zur Traumbrust…

Diese liegt dann irgendwo im allgemein anerkannten Körbchen-ABC, nachdem ein A-Körbchen eine kleine, ein B-Körbchen eine mittlere und ein C-Körbchen eine große Brust beschreibt. D, das ist bereits sehr groß, das XL unter den BH-Körbchen und danach kommt dann der Übergrößenbereich, der eigentlich nur noch für die stolzen Besitzerinnen großer Silikonbrüste von Interesse ist. DD = Pamela Anderson.

Bei den Unterbrustbändern sieht es wenig besser aus – in eine Weite 75, 80 oder 85 sollte man als normale Frau reinpassen. Alles jenseits davon ist nämlich schon "Spezialbedarf".

Man kann sich also die gesellschaftlich vorkommenden Brustgrößen (oder deren Berücksichtigung durch die Textilindustrie) wie eine Gaußsche Normalverteilungskurve vorstellen. Aber angenommen 80% aller Frauen passen BHs in 75A – 85D, also in 12 (!) Größen – woher kommt dann die verbreitete Einschätzung, daß ganze 80% aller Frauen die falsche BH-Größe tragen? Handelt es sich um ein mathematisches Paradoxon oder eine genetisch festgelegte Unfähigkeit, die richtige Größe festzustellen? Es kann sich doch (Achtung, Ironie!) beim BH-Anprobieren nicht um eine so komplizierte Angelegenheit wie um Einparken handeln, oder?

Es gibt bereits mehrere britische, us-amerikanische und polnische Blogs, die sich mit diesem Phänomen und der Anpassung von BHs (engl. Brafitting) befassen – im deutschsprachigen Raum existiert zum Thema bisher jedoch nur ein Internetforum, Busenfreundinnen.net, das allen Leserinnen wärmstens empfohlen sei. Weil ein Message Board aber ein ganz anderes Format hat, habe ich beschlossen, der Problematik einen eigenen Blog zu widmen, und hoffe, hier in Zukunft nützliche Informationen und interessante Beiträge anbieten zu können.

Hey, ich bin george und schlecht darin, mich kurz zu fassen. Ich tummle mich mit multiplen Persönlichkeiten im Netz, einige kennen mich vielleicht unter meinem Terry Pratchett-Pseudonym. Zu meinen Hobbies gehört Nörgeln, Kaffeetrinken und Prokrastinieren. Mehr Persönliches gibt es im Jahresrückblick 2013 und auf meiner Vorstellungsseite. [x]

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